MV erwirbt Lizenz für Luca-App zur Kontaktnachverfolgung
Mecklenburg-Vorpommern hat als erstes deutsches Bundesland die Lizenz für die Nutzung des Luca-Systems zur verschlüsselten Kontaktnachverfolgung einschließlich der Luca-App erworben. „Luca“ soll landesweit dabei helfen, Kontakte im Fall einer Corona-Infektion nachvollziehen zu können.
„Das ist ein wichtiger Baustein bei weiteren Öffnungsschritten, etwa in Gastronomie und Kultur. Das System ermöglicht schnell und einfach die Kontaktnachverfolgung nach dem Auftreten einer Corona-Infektion. Die dafür erforderlichen Daten werden dezentral verschlüsselt und über das Luca-System, von Ende zu Ende verschlüsselt, übermittelt“, erläutert Mecklenburg-Vorpommerns Digitalisierungsminister Christian Pegel. Im Detail bedeute dies: „Händler, Gastronomen, Behörden, Kulturtreibende und alle anderen, die mit Publikum zu tun haben, müssen sich nur einmal registrieren. Sie erhalten einen QR-Code. Ihre Kunden und Besucher können sich mit ihrem Smartphone über diesen QR-Code als Gäste an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit registrieren, wenn sie die Luca-App installiert haben. Zugriff auf die Daten haben nur die Gesundheitsämter nach Freigabe durch die Nutzer. Sie alleine können die Daten entschlüsseln und nur im Falle eine Corona-Positiv-Testung auf die Daten zugreifen. Dann erfolgt automatisch in der App eine Warnung von Kontaktpersonen und besuchten Locations wie Geschäften, Restaurants oder Kultureinrichtungen.“
Die App ersetzt die handschriftliche Eintragung von Kundennamen und -adressen in Listen, die bislang zum Beispiel in Restaurants oder Kinos auslagen. „Mit der App ist diese Registrierung schnell und sicher in allen Einrichtungen mit Publikumsverkehr anwendbar. Sie ist für die Nutzer kostenfrei und der besuchten Einrichtung gegenüber anonym. Sie ermöglicht eine verlässliche und datenschutzkonforme Kontaktnachverfolgung und ist somit eine wichtige Voraussetzung, um in diesen Zeiten Publikumsverkehr wieder stärker zuzulassen“, fasst Pegel die Vorteile zusammen.
Die Daten werden dezentral verschlüsselt und über Server der Bundesdruckerei mit den Gesundheitsämtern ausgetauscht. Eine automatische Löschung der Daten erfolgt jeweils nach vier Wochen. Dafür werden nach dem am Freitag erfolgten Vertragsabschluss zwischen dem Land und den Entwicklern des Luca-Systems, dem Unternehmen Culture4Life, jetzt die erforderlichen geschützten Systeme und Datenbanken eingerichtet. Im Anschluss werden die acht Gesundheitsämter der sechs Landkreise und der beiden kreisfreien Städte im Land über die Bundesdruckerei an das System angeschlossen. „Die Bundesdruckerei erstellt die Schlüssel für die Gesundheitsämter und deren Mitarbeiter. Das ist ein Verfahren, dem wir vertrauen" sagt der Minister und führt weiter aus: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Migration des Systems. Spätestens in der zweiten Aprilwoche soll die MV-Version mit ihrem hohen Sicherheitsniveau verfügbar sein.“ Die bereits frei verfügbare Luca-App könne auch jetzt schon genutzt werden. „Dann muss aber der Händler diese auf seinem Endgerät betreiben und auf diesem Endgerät auch alle Daten seiner Kunden speichern, was zahlreiche Datenschutz- und Datensicherheitsfragen aufwirft.“
Die Kosten für Lizenz und Betrieb für ein Jahr in Höhe von etwa 440.000 Euro werden aus dem MV-Schutzfonds finanziert. „Der volkswirtschaftliche Nutzen dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, ist Digitalisierungsminister Pegel überzeugt. „Jedes Unternehmen, dem wir damit das Öffnen durch gesicherte Erfassung früher möglich machen, ist ein Gewinn.“